Volkstrauertag 2021
„Das schönste Denkmal, was ein Mensch bekommen kann, steht im Herzen der Mitmenschen.“
Am vergangenen Sonntag beging ich zusammen mit meinem Kollegen Hans-Jürgen Goßner (Göppingen) den Volkstrauertag auf dem Backnanger Stadtfriedhof.
„Das schönste Denkmal, was ein Mensch bekommen kann, steht im Herzen der Mitmenschen“, erinnerten wir beiden an die Worte von Albert Schweitzer während des Gedenkens an die Opfer von Krieg, Terror, Gewalt und Totalitarismus.
Gemeinsam warben wir bei der Kranzniederlegung für ein friedliches Miteinander und eine Stärkung der demokratischen Kultur. Nach dem stillen Gedenken wurde „Nicht aus der Kindheit“ von Julia Drunina vorgetragen.
Nicht aus der Kindheit
Julia Drunina, Lyrikerin, * 1924 in Moskau; † 1991 im Gebiet Poltawa bei Moskau: Quelle: Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V.
Nicht aus der Kindheit, aus dem Krieg stamm ich.
Und teurer scheint mir wohl aus diesem Grunde
Als dir die Stille und mehr wesentlich
Ein jeder neue Tage und jede Stunde.
Nicht aus der Kindheit, aus dem Krieg stamm ich.
Und ich begriff im Ansturm der Gefahren,
Wir sind verpflichtet heut und ewiglich,
Den kleinsten zarten Grashalm zu bewahren.
Nicht aus der Kindheit, aus dem Krieg stamm ich.
Und bin von dünner Haut bis an mein Ende.
So viele Helden ließ das Herz im Stich,
Und du hast ungewöhnlich raue Hände.
Nicht aus der Kindheit, aus dem Krieg stamm ich.
Verzeih mir, Freund – die Schuld, sie trifft nicht mich.